• Empfang
  • Meine Heimat
  • Raum Wörlitz
  • Im Harz
  • Dürer
  • Porträts

An diese Stelle möchte ich die Entwicklung von Frank Täubner zu einem Maler nachzeichnen. Weil die Bilder immer auch die Gedanken des Schöpfers widerspiegeln, wird auch viel über Franks Anschauungen von der Welt zu berichten sein.

Kindheit und Jugend

Frank wurde 1954 in der Familie eines Lehrers für Deutsch und Kunsterziehung geboren. Seine Großeltern und Eltern hatten kleine Häuser mit Garten und Feld, mit Hühner und Ziegen in der Kleinstadt Calau im Osten Deutschlands. Frank entwickelte schnell alle Eigenschaften eines begabten Einzelgängers. Noch lange Jahre haderte er mit seinem Schicksal, dass es ihm so schwer machte, einen einfachen unmittelbaren Kontakt zu anderen zu finden.

Frank hatte als kleines Kind die ungewöhnliche Eigenschaft der Hellsichtigkeit. Wissende sagen dazu ein geöffnetes drittes Auge. Wenn er sich erinnern wollte, wo er Tage zuvor war, konnte er sich die Bilder der Gegend vor seine Augen holen, als wäre er jetzt wieder dort. Die Eltern fanden das krank und diese Gabe verschwand mit der Zeit. Es blieb sein gutes Bildergedächtnis und seine Neugier für alle übernatürlichen Dinge.

Frank wurde getauft, ging mit Oma und Mutter in die Kirche und dann auch in die Christenlehre. Der Pfarrer erklärte die Bibel wie ein Märchen und beschrieb den Gott als allmächtig und über das Schicksal aller Menschen wachend. In einem Gespräch mit seiner Schwester kam Frank zum Schluss, dass es so wohl nicht sein kann und verlor seinen Glauben an die christliche Region.

Es kam die Zeit, in der Frank mit neuen unklaren Gefühlen berührt wurde. In langen Winterabenden versuchte er seine Sehnsucht in einer Malerei mit Papier und Temperafarbe auszudrücken. Seine Fantasie-Bilder von roten Autos, endlosen Straßen und Mädchenporträts waren noch sehr dilettantisch und gefielen nur ihm selbst.

1972 begann Frank sein Physikstudium in Berlin und lernte seine Frau Angelika kennen. Sie unterstützte ihm immer in seinen Malerei-Versuchen und ist ihm bis heute ein treuer Gefährte. Angelika und Frank bekamen drei Mädchen, die nun schon ihr eigenes Leben führen.

In Berlin fand Frank das Studio Otto Nagel. Hier gab es für die Teilnehmer nahezu paradiesische Zustände. In einer ehemaligen Berliner Eckkneipe waren Zirkelräume, ein Ausstellungsraum, ein Clubraum, eine Druckerei für Hoch- und Tiefdruck, Staffeleien, Trockenregale, einfach alles nötige. Zwei Künstler und zwei Mitarbeiter waren fest angestellt. An jedem Abend gab es ein reges Leben.

Frank erhielt da eine sehr gute künstlerische Ausbildung, zwei Jahre im Grundlagenkurs 1 mit Zeichnen, Farbstudium, Stillleben und Landschaftsbilder. Danach kamen wieder zwei Jahre Grundlagenkurs 2 mit dem Zeichen und Malen von Menschen und Porträts. Danach wurde Frank Mitglied der Gruppe Rot und durfte sich jetzt bestimmten Themen widmen.

Frank erkannte seine Berufung in der Ölmalerei. Vorbilder waren die russischen Landschaftsmaler Levitan und Schischkin. Bei seinem Besuch in Moskau kaufte er sich eine solide Feldstaffelei, mit der drei Ölstudien in der Größe 30 x 40 cm gemalt und bequem nach Hause getragen werden konnten. Für die Teilnahme an den Sommerlagern des Studios von 1978 bis 1983 wurde er von seiner Arbeitsstelle für zwei Wochen freigestellt und konnte den ganzen Tag in der freien Natur malen. Diese zwei Wochen gaben ihm Gelassenheit und Kraft für lange Zeit. Es entstanden viele schöne Landschaftsbilder und bereits 1982 hatte Frank seine erste eigene Ausstellung.

Die Wendezeit

Es kam das Jahr 1983, das zur Wende in Franks Entwicklung wurde.
In seine Arbeitsgruppe im Werk für Fernsehelektronik kam eine neue Mitarbeiterin, eine junge Frau aus Burjatien, das ist ein Gebiet zwischen Baikal und der Mongolei. Sie wurde für ein Jahr zu seiner Beraterin in Fragen der Lebenskunde. Ihre Worte vergaß er nicht mehr: "Man kann sein Glück nicht auf dem Unglück anderer Menschen aufbauen. Lügen sind ein Ausdruck einer schwachen Persönlichkeit. Wer schwindelt, möchte entweder seine eigenen Fehler und Schwächen vertuschen oder Vorteile auf Kosten anderer ergreifen. Und es gibt eine Gerechtigkeit im Leben. Was immer geschieht, es hat seinen Sinn."

Das war neu für Frank. Bisher hatte er sich an erfolgreichen Menschen seiner Umgebung orientiert. Jetzt wurde alles anders. Er hörte mit dem Malen für lange Zeit völlig auf. Er kümmerte sich mit Hingabe um die Erziehung der drei Töchter und um seine Arbeit im Werk.

Es kam das Jahr 1989 und nun die Wende für die ostdeutschen Bürger. Frank war ein bekennender Anhänger der Theorie von Marx, Engels und Lenin und glaubte, das der Sozialismus sich nach und nach in der ganzen Welt verbreiten wird.

Der Verlust der DDR war schmerzhaft. Das war auch der Abschied vom Glauben an den Sozialismus. Es dauert recht lange, bis ihm die Ursachen für den Zusammenbruch der DDR klar wurden. Liebe Leser, wenn Sie das interessiert, ich habe es hier aufgeschrieben:

Die Lehre aus dem Zusammenbruch der DDR

Die Zeit brachte Verlust und Gewinn. Jetzt konnte Frank alle Literatur der Welt bekommen und lesen. Für seine Neugier auf übernatürliche Phänomene gab es viele Bücher: von Dänicken, über den Bibelcode, Berichte über taoistische Mönche, und die Bücher der Qi-Gong-Meister.
Frank war begeistert von den Erkenntnissen der chinesischen Lebenskunst. Er lernte Tai Chi und konnte dadurch seine von der Wende angeschlagene Gesundheit stabilisieren. Er wurde schließlich ein Anhänger der Lehre vom Meister Li Hongzhi.

Frank begriff, dass es für ihn am wichtigsten ist, seinen eigenen Charakter zu vervollkommnen, das Streben nach Macht und Eigentum, ja jeden Eigensinn zu überwinden.

Die kunstlose Zeit zog sich bis 1994 hin, da Frank nach seine Entlassung im Werk für Fernsehelektronik sofort eine Handelsgenossenschaft für Ostprodukte gründete, in der er sich mit wenig Erfolg drei Jahre lang aufrieb.

Neuanfang in Dessau-Roßlau

Mit dem Umzug nach Roßlau 1995 und einer festen Anstellung als Physiker kehrte wieder etwas Ruhe in sein Leben ein und er begann wieder Ölstudien von der Umgebung zu malen. Die Elbe fließt zwischen Roßlau und Dessau gemächlich dahin und bildet 10 km breite Flussauen, an die sich eine Kette anmutiger Parks und Schlösser des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs anschließt.

Frank suchte Gleichgesinnte und fand das Freizeitzentrum Ölmühle, in dem Kurse für Airbrush angeboten wurden. Nach der Wende hatte der neue Bürgermeister Clemens Koschig ein altes Mühlengebäude sanieren lassen und als kulturelles Zentrum ausgebaut. Er Initiieren die Gründung eines Trägervereins, der eine offene Kinder- und Jugendarbeit organisierte und viele Freizeitangebote mit Partnern entwickeln konnte. Frank übernahm die Leitung eines Zeichenzirkels, für den sich zunächst fast keiner interessierte.

Erst ein Neuanfang als Studio für Ölmalerei brachte einen Durchbruch. Frank sorgte dafür, dass alle Materialien, Farben, Pinsel, Paletten, Keilrahmen vorhanden waren. Und die fertigen Bilder konnten in den Räumen der Ölmühle zum Trocknen aufbewahrt werden. Der Ölmalzirkel begann mit Farbmischübungen, Stillleben und Naturstudien. Durch Ausstellungen auf dem Weihnachtsmarkt in der Wasserburg Roßlau wurde der Zirkel bekannt und neue Interessierte gewonnen. Da Frank ab 2002 in seiner Firma stark beansprucht war, malte er seine Bilder ausschließlich an den Zirkelabenden, jeden Donnerstag in der Ölmühle.

Ein erster Höhepunkt im Zirkel war das Studium der Malweise van Goghs. Dazu fertigten die Teilnehmer Kopien seiner Gemälde in Originalgröße in seiner kräftigen Malweise an. Die Werke wurden in mehreren Ausstellung gezeigt und sind jetzt ständig im Treppenaufgang der Ölmühle zu sehen.

Seit 2009 organisiert Frank regelmäßig ein einwöchiges Sommerlager, zunächst in Wörlitz, dann an der Ostsee und in Harz. 2016 vervollkommneten sich die Teilnehmer in Tangermünde im Zeichnen. 2017 wurde wieder in Tangermünde gemalt. 2018 und 2019 waren die Maler in Rathen in der sächsischen Schweiz zu Gast. Jahr wird gemalt.

Im Harz

In Folge der Vernichtung seines Unternehmens, musste Frank 2013 Dessau-Roßlau verlassen. Er fand in Derenburg neue Arbeit und eine neue Heimat. Das ist eine kleine Fachwerkstadt mit einer 1000-jährigen Geschichte zwischen Wernigerode und Halberstadt. Hier ist die Kraft der Natur noch stark und unmittelbar. Im Frühling kommen die Schwalben und schwirren am Abend um das Haus. Der Sommer beschenkt die Menschen hier reich mit den besten Kirschen, Blaubeeren, Birnen, Äpfel und Pflaumen in den Alleen. Und im Winter freut sich Frank auf das Schielaufen in den Bergen vom Harz.
Frank begann diese schöne Gegend mit einigen neuen Ölbildern zu würdigen.

In dieser Zeit bekam Frank durch die Bücher von Burghard Heim und Li Hongzhi ein tieferes Verständnis von der Struktur der Welten, in denen wir leben. Burghard Heim ist ein Physiker, dem es gelang, die gesicherten Erkenntnisse der Relativitätstheorie von Albert Einstein und der Quantentheorie zu einem neuen Weltbild zusammenzufügen. Daraus ergibt sich, dass die für den Menschen sichtbare und anfassbare Welt mit ihren vier Dimensionen von Raum und Zeit nur ein ganz schmaler Ausschnitt aus einem viel größeren Weltgefüge ist. Doch leider sind wir in unserer Welt sozusagen eingesperrt. Alle Teilchen mit einer Masse können sich nicht aus unserer Welt herausbewegen. Im Gegensatz dazu bewegen sich die masselosen Teilchen, also die elektromagnetischen Felder und die Gravitationsfelder immer in einer Wechselwirkung in diesen sechsdimensionalen Kosmos hinein.

Diese wissenschaftlich durch Experimente belegten Erkenntnisse stehen im Einklang mit den Schriften von Li Hongzhi. Er befindet sich in der Tradition der Qi-Gong-Meister, die durch eine außerordentlich harte Selbsterziehung in der Lage sind, die Struktur der anderen, unsere Welt sozusagen einhüllenden Weltgebilde zu sehen und deren übergeordnete Gesetzmäßigkeiten zu erkennen.

Frank beobachtet, dass in der heutigen Zeit immer mehr Menschen erkennen, dass der Materialismus keine brauchbaren Antworten auf ihre Fragen liefern kann. Vielmehr führt eine solche einfache Anschauung zu einen Anwachsen des hemmungslosen Egoismus und zu einem Verfall der Moral. Frank beobachtet, dass immer mehr Menschen nach Auswegen in der christlichen Religion, im Taoismus und Buddhismus suchen. Der Mensch wird in seinem Leben eben nicht nur von den materiellen Bedingungen geprägt, sondern auch durch Gedanken, Hoffnungen und Vorstellungen, die ihn in Träumen und Visionen mit der höheren Welt verbinden. Andererseits finden auch sehr gefährliche Tendenzen wie ein Kult um Brutalität, Tod und Teufel in der neuen Zeit Verbreitung.

Auf der Suche nach Gemälden, die Menschen in einem solchen größeren Beziehungsfeld zeigen, fand Frank erstaunliche Beispiele in den Kupferstichen von Albrecht Dürer. Dürer war ein zu tiefst religiöser Mensch, der an das Weiterleben seiner Seele nach dem Tod glaubte. Auf seinem Grabstein ließ er den Spruch anbringen: Hier ruhen die sterblichen Rest von Albrecht Dürer.
Ihm war dabei auch klar, dass die offizielle Kirche die eigentlichen Lehren von Jesus bereits verfälscht und für eigene Zwecke verbogen hatte. Dürer wusste, das Jesus nicht an einem Kreuz sondern an zwei wie ein T zusammengenagelten Bohlen gestorben war. Obwohl die Kirche jede andere Meinung mit der Inquisition bedrohte, malte er Jesus an einem T oder das Kreuz wurde nur sehr dürftig angedeutet.

Frank fand ab Oktober 2015 eine Anstellung als Physiker in einem metallurischen Betrieb in Goslar. Hier wurden hochreine Substanzen für die Mikroelektronik hergestellt. So konnte er wieder an seine Erfahrungen zu Beginn seines Berufslebens anknüpfen. Aber im Septemer 2019 bekam er seine Kündigung, da er sein Renteneintrittsalter erreicht hatte.

Und wieder ein Neuanfang

Der Abschied vom streng geregelten Berufsalltag gab Frank die Möglichkeit, sein Leben neu zu sortieren. Jetzt gab es viel Zeit für seine Malerei. Frank beendete in Ruhe seinen Dürer-Zyklus und verfasste dazu ein Begleitheft, in dem die seine Bilder den Motiven von Dürer gegenübergestellt und ausführlich erklärt werden. Er baute in seiner Werkstatt Aufsteller, so dass die acht großen Bilder in Kirchen ohne großen Aufwand gezeigt werden können.

Durch die Beschäftigung mit den Dürer-Bilder entwickelte Frank eine neue Form der Malweise. Die sei hier einmal kurz beschrieben. Zunächst wird die Komposition auf einem gut zu überschauenden Blatt gezeichnet. Danach erfolgt die Festlegung des Formats für das große Bild. Auf eine MDF-Platte dieser Größe wird weißer Zeichenkarton aufgezogen. Mit einem Raster aus senkrechten und waagerechten Linien erfolgt der Übertrag der Zeichnung auf das große Format. Zunächst wird mit Bleistift solange gezeichnet und korrigiert, bis alles stimmt. Danach werden die Linien mit schwarzer Tuschen nachgezogen, das Raster und die Bleistiftstriche wegradiert. Es schließt sich eine weiße Grundierung an, wobei die schwarzen Linien der Vorzeichnung noch ganz schwach durchscheinen. Erst dann beginnt die eigentliche Malerei. Diese Technik wendet Frank in der Folgezeit an, um Proträts von für ihm wichtiger Menschen zu schaffen. Solche Bilder erfordern eine enorme Konzentration und Präzesion. Seine Landschaftsbilder dagegen malt Frank entweder sofort oder nach kleinen Studien gleich auf große Leinwände. Das ist für ihn eine Erholung nach der anspruchsvollen Porträt-Arbeit.

Aber neben der Malerei ließ ihn die Physik und Mathematik nicht los. In den bereits 2015 gegrüdenten Konstruktionsbüro bearbeitet er nach seinem Malertag ab und zu einige Anfragen und Aufträge. Und im Herbst 2020 hat Frank begonnen, an zwei Nachmittagen Nachilfe in Mathematik und Physik für Schüler aus den Gymnasien zu geben.